Die Konzertreihe des Jugendorchesters Thurgau JOTG findet in diesen Wochen unter strengen Corona-Richtlinien statt. Wie schön, dass die katholische Kirche Weinfelden am Samstag trotzdem gut besucht war.
„Nicht kleckern, sondern klotzen“. Dieser leicht ironische Hintergrundsatz stand in den letzen Jahren oft leitmotivisch für die Programmwahl des Jugendorchesters. Grosse Werke, sehr grosse, hochromantischer Art. Dirigent Gabriel Estarellas Pascual musste immer viele Musiker beschäftigen. Können die auch klein? Sie können. Wobei klein nicht belanglos meint. Schuberts Ouvertüre in italienischen Stil C-Dur, Camille Saint-Saëns‘ Cellokonzert Nr. 1 in a-moll und Ludwig van Beethovens erste Symphonie in C-Dur erfordern Differenzierung in der Klanggebung – dann stellt sich auch der grosse Bogen ein.
Die Stringenz, mit der sich die hohen Streicherinnen und Streicher Schuberts sportlichem Stück stellten, war bewundernswert. Jeder, der mal Geige gespielt hat weiss, wie wichtig auch bei diesem Instrument der Atem ist. Und wie technisch herausfordernd ein Werk wie dieses sein kann. Schubert orientierte sich an Ouvertürenpapst Rossini. Viele, viele schnelle Töne und dann noch die fulminante Stretta zum Schluss. Da geht echt was ab in den Geigen.
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