Sie liessen den grossen Saal vibrieren: Das Jugendorchester Thurgau (JOTG) gastierte am vergangenen Samstag in der Tonhalle St. Gallen und stellte klar: Diese jungen Leute spielen nicht Orchester. Sie spielen IM Orchester. Das schon auf fast professionellen Niveau. thurgaukultur.ch begleitete das JOTG auf seinem Parforceritt durch Antonín Dvořáks Cellokonzert und P. I. Tschaikowskys 5. Symphonie. Es war eine bemerkenswerte Performance, in der die Hürden klug überwunden wurden.
Der Blick ins Programmheft liess vorab etwas schlucken. Schaffen die das? Dvořák und Tschaikowsky sind zwei Schwergewichte der symphonischen Musik, das Cellokonzert ein Konzerthallen-Evergreen, die 5. Symphonie in ihren stimmungsmässigen Gegensätzen tückisch. Auf dem Podium herrschte eine hochkonzentrierte Atmosphäre. Nach den ersten Takten stellte die Wahrnehmung überrascht um von: „Es ist wunderbar, das junge Menschen zusammen Musik machen“ auf „Profibetrieb des Rezensentinnen-Ohrs“. Wer eine so reife Leistung abliefert, wie dieser Klangkörper, dem gebührt eine differenzierte Konzertkritik.
LINK: THURGAUKULTUR