Was ist schöner, als wenn sich junge Leute zum Musizieren treffen? Wenn sie dabei junge, pardon, junggebliebene Musik aufführen. Das Programm des Thurgauer Jugendorchesters bestach mit wunderschönen Klangbögen von Ludwig van Beethoven, über Carl Maria von Weber bis zu Felix Mendelssohn Bartholdy. Der gut besuchte Frauenfelder Rathaussaal bot dazu am vergangenen Samstag das stilistisch passende Ambiente.
Von Barbara Camenzind
Es war, als hätte Baumeister Josef Purtscher soeben den ehemaligen Frauenfelder Tagsatzungssaal verlassen. 1793 mit seinen wunderbaren Kachelöfen und den geschmackvollen Stuckaturen erbaut, gab er das Bühnenbild für das akustische Stelldichein mit zwei Jubilaren und einem „Nachfeiernden“. Ludwig van Beethovens Todestag jährt sich 2017 zum 190. Mal, Felix Mendelssohn Bartholdy ist vor 170 Jahren gestorben und Opernpionier Carl Maria von Weber hatte letztes Jahr das 190. „Jubiläum seines Ablebens“. Unter der Leitung ihres Dirigenten Gabriel Estarellas Pascual, in Zusammenarbeit mit den Registerleitern Seth Quistad, Posaune und Michael Reid, Klarinette, stellte das Thurgauer Jugendorchester schnell klar, wo tote Komponisten noch höchst lebendig sind: In ihren Werken, in ihrer Musik und in einer frischen, frechen Interpretation.
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